[Rezension] Speechless - [Sprachlos] von Hannah Harrington




von Hannah Harrington
ISBN: 978-3-86278-848-4
Softcover: 12,99€
304 Seiten
2013 bei Darkiss erschienen
Originaltitel: Speechless (von HarlequinTeen)


"Hass ... Hass ist leicht", sagt er. Seine Miene ist ruhig, ruhiger, als sie sein dürfte, sein Blick weicht nicht von meinem. Offenbar ist er sich seiner Sache vollkommen sicher. "Liebe. Für Liebe braucht es echten Mut."
Neuigkeiten verbreiten, über andere reden - Gossip-Girl Chelsea liebt es. Als sie auf einer Party Zeugin einer intimen Situation wird, erzählt sie natürlich allen davon. Mit schrecklichen Folgen: Ihr Freund Noah wird so zusammengeschlagen, dass er im Koma landet; die Polizei ermittelt, und Chelsea wird von allen gemieden. Um ihren Fehler nicht zu wiederholen, legt sie ein Schweigegelübde ab, genau wie der buddhistische Mönch, über den sie gelesen hat. Einen Monat will sie schweigen, in der Schule und zu Hause. Manche hassen sie dafür - aber plötzlich öffnen sich in ihrer stillen Welt Türen: zu einem wunderbaren Jungen, zu Menschen, die ihr verzeihen könnten. Vorausgesetzt, sie kann sich selbst verzeihen. Quelle: Mira Taschenbuch
Frau Harrington hält sich am Anfang nicht lange mit irgendwelchen Kleinigkeiten auf und lässt Chelsea innerhalb von vielleicht 30 Seiten erzählen, wie es zu ihrem Schweigegelübde kam und warum sie das eigentlich durchzieht. So konnte ich mich vom Rest des Buches überraschen lassen und konnte einfach mal schauen, wo das Buch hinführen würde.
Chelsea scheint anfangs eine schreckliche Labertasche zu sein, die wirklich alles weitererzählt. Mir sind solche Leute suspekt und ich habe mich wirklich gefreut, als Chelsea sich dann für das Gelübde und das Ändern von sich selbst entschieden hat. Man konnte als Leser wirklich merken, wie Chelsea sich ändert. Das lag vor allem an der wundervollen Darstellung und Formulierung ihrer ganzen Gefühle. Sie hat sie zwar nie ihrem Umfeld richtig gezeigt oder erklärt, aber dem Leser hat sie sich wirklich toll anvertraut und ich konnte deshalb ihre Entscheidungen recht gut nachvollziehen.
Obwohl man meinen könnte, dass es durch Chelseas Schweigen keine richtigen Dialoge gibt, ist das überhaupt nicht der Fall. Chelsea kommuniziert entweder über Handzeichen oder über eine kleine Tafel, die sie von ihrer Kunstlehrerin geliehen bekommt. Ihre neuen Freunde verstehen sie sogar im Laufe des Buches dann auch teilweise ohne Tafel. Mir haben die schlagfertigen Antworten von Chelsea wirklich gefallen, so musste ich ab und zu auch mal schmunzeln. :)
Neben Chelsea (puh, ich sag den Namen ziemlich oft. O.o) gibt es natürlich auch noch viele andere Charaktere, die aber keinesfalls in den Hintergrund geraten. Da gibt es Asha, Sam, Andy, Noah und dann auch noch Kristin, mit der Chelsea eine Ex-Freundschaft hat und in der ich ehrlich gesagt das pure Böse sehe. Jedenfalls wird auf jeden Charakter eingegangen und niemand kommt zu kurz, auch wenn einige Einzelheiten (wie z.B. Familie, Beweggründe, usw..) unbekannt bleiben. Trotzdem beleben sie die Geschichte und machen sie interessant und unglaublich schön zu lesen, da so gut wie jeder von ihnen einen anderen Charakter hat.
Als Chelsea nach ihrem Fehltritt in die Schule kommt, fangen ihre alten Freunde an, sie zu mobben (und ich meine WIRKLICH mobben) und ärgern sie zu jeder Gelegenheit. Auf ihrem Spind stehen böse Wörter und alte Freunde lauern ihr nach oder vor der Schule auf, um sie auf jede nur erdenkliche Weise zu demütigen und ihr klarzumachen, dass sie nicht mehr zu ihnen gehört, sondern nur noch unwichtiger Dreck (wie sie es bezeichnen) ist. Natürlich hat das eine Wirkung auf Chelsea, aber sie lässt sich nicht unterkriegen und gibt sich einfach die ganze Zeit mit ihren neuen Freunden ab und schließlich traut sie sich sogar, auf den Winterball der Schule zu gehen. Sowas nennt man eine starke, unabhängige Protagonistin!
Im Buch war zwar auf jeden Fall Spannung enthalten, aber nicht, weil irgendwas Aufregendes passiert ist, sondern weil es einfach interessant war, Chelseas Leben mitzuerleben und ein bisschen daran teilzuhaben. Als Leser wollte ich unbedingt wissen, wie ihr Leben weitergeht, ob sie jemals wieder spricht und was alles danach passiert. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn am Ende löst Frau Harrington diese ganzen Fragen auf und lässt sogar einen kurzen Blick auf die Zukunft zu.
Ganz am Ende des Buches standen noch ein paar Fragen, die zum Nachdenken anregen sollten, und das haben sie wirklich getan. Dieses Buch ist einfach unglaublich. Schon während des Lesens wurde ich durch das obige Zitat zum Nachdenken angeregt, aber diese Fragen am Ende setzen noch einmal was drauf und haben mich einfach mit sich gerissen!
 Mich hat das Buch vollkommen mitgerissen und ich kann es nur zu 100% empfehlen! Ich bin absolut begeistert von der Idee, die dann glücklicherweise eine wundervolle Umsetzung erhalten hat. Vor allem aber kann ich sagen, dass das Buch mich zum Nachdenken angeregt hat und ich es unglaublich finde, da es noch kein Buch so stark geschafft hat.



2 Kommentare:

  1. Okay, Nicki ... Das Buch ist jetzt wohl auf meiner Wunschliste ;) Ich wollte es bisher eigentlich nicht lesen, obwohl ja sooo viele davon geschwärmt haben/schwärmen, aber ich hatte mir bis dato noch nicht mal den Klappentext durchgelesen, haha ...

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    1. Haha, das freut mich. :) Sandy, du musst das Buch wirklich lesen, ich finde es wirklich wunderbar und habs auch in einem Rutsch gelesen. :)

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